Katholische Kirche St. Josef
(Magdeburg-Olvenstedt)
St.-Josef-Str. 13
39130 Magdeburg
Chronik
Die Wurzeln der heutigen Teilgemeinde St. Josef wurden Ende der 30-iger, Anfang der 50-iger Jahre des vorigen Jahrhunderts
in der Junkerssiedlung, einer Arbeitersiedlung der Junkers-Flugzeugwerke, im Nordwesten der Stadt gelegt - im Volksmund bis
heute "Texas" genannt.
Die wenigen Katholiken aus Nordwest gehörten bislang zur St.-Agnes-Gemeinde in Neustadt. Durch die Ansiedlung der
Flüchtlinge und Vertriebenen aus dem Osten nahm die Anzahl der Gläubigen stark zu. Ihrem Engagement unter der Leitung
des Zisterzienserpaters Ambrosius Kohlbecher und danach des Kuratus Franz Muschol ist es zu verdanken, dass hier eine
lebendige Gemeinde und eine Kuratie entstehen konnte, die nach dem 2. Weltkrieg ihr eigenes Gotteshaus - eine Holzbaracke
(vormals Notkirche für St. Agnes), idyllisch Im Kräuterwinkel / Am Schäferbrunnen gelegen - errichten konnte.
Bis 1991 diente diese Kapelle den katholischen Christen von Nordwest und später auch jenen aus dem Neubaugebiet Olvenstedt
als Kirche und Versammlungsort. Im August 2003 wurde das Kirchengrundstück aus wirtschaftlichen Gründen für eine
Eigenheimbebauung verkauft, was den Abriss der Holzkirche zur Folge hatte.
Das staatliche Kirchenbauprogramm der DDR, welches mit dringend benötigten Devisen finanziert wurde, machte auch den letzten katholischen Kirchneubau "St. Josef" in Magdeburg - Neu-Olvenstedt möglich:
1984 | Planung und Bau durch das Wohnungsbau-Kombinat Magdeburg: Die Idee von Bischof Braun war, eine erkennbare Kirche mit Turm und Glocken zu errichten. Vorbild für die Architekten Freytag und Prof. Niebergall waren gotische Bauweisen. Der "postmoderne" Entwurf fand 1986 bei der Bauausstellung in Hannover große Beachtung. Die St.-Josef-Kirche gilt heute als "architektonische und verbindende Perle" zwischen alter Siedlung Olvenstedt und "Platte" Neu Olvenstedt |
08.02.1986 | Grundsteinlegung |
01.12.1990 | "St. Josef" wird zur Pfarrei erhoben |
26.10.1991 | Einweihung durch Bischof Leo Nowak; Kapelle im Kräuterwinkel wird sp&auuml;ter geschlossen und verkauft |
01.01.2000 | Fusion mit der St.-Benedikt-Gemeinde Eichenbarleben; Gemeindemitglieder nun insgesamt ca. 1300 |
01.09.2004 | Beschluss zur Gründung eines Gemeindeverbundes mit den Gemeinden St. Agnes und St. Mechthild |
18.01.2006 | Unterzeichnung der Gründungsvereinbarung für den Gemeindeverbund Magdeburg-Nord |
01.03.2006 | Bischof Dr. Feige stimmt der Gründungsvereinbarung zu und ernennt Dompropst Reinhold Pfafferodt zum Leiter. Pfarrer Christian Vornewald wird zum Kooperator des Verbundes |
Seelsorger dieser Gemeinde waren:
- von 1941 bis 1949 P. Ambrosius O.Cist.+
- von 1949 bis 1952 Pfarrer Franz Muschol +
- von 1952 bis 1955 Pater Wilhelm Zylka SJ +
- von 1955 bis 1983 Pfarrer Josef Grzesk +
- von 1983 bis 1986 Vikar Norbert Sommer (in St. Sebastian)
- von 1986 bis 1988 Pfarrer Ulrich Lieb
- von 1988 bis 1996 Pfarrer Reinhold Pfafferodt
- von 1990 bis 2002 Gemeindereferentin Hannelore Pobuda +
- von 1996 bis 2001 Pfarrer Heinz Werner
- von 1999 bis 2008 Gemeindereferentin Katharina Wieacker
- von 2001 bis 2009 Pfarrer Christian Vornewald
- von 2006 bis 2010 Dompropst Reinhold Pfafferodt
- seit 2007 Gemeindereferent Norbert Reddig (für die Pfarrei)
- von 2008 bis 2017 Pfarrer Christoph Kunz (als Seelsorger JVA Burg)
- von 2010 bis 2015 Pfarrer Matthias Hamann
- seit 2010 Don-Bosco-Schwestern i.R.
- von 2011 bis 2015 Gemeindereferentin Inga Gruber (für die Pfarrei)
- von 2014 bis 2015 Kooperator Pater Ulrich Weiß O.Praem.
- seit 2015 Pfarrmoderator Pater Ulrich Weiß O.Praem.
- seit 2017 Gemeindereferent Tobias Scherbaum (für die Pfarrei, Seelsorge JVA Burg)
Kirche
Kirchen-Ausstattung: 220 Sitzplätze im Schiff - 30 auf der Empore
Fenster u. Tau-Kreuz | Von Maren-Magdalena Sorger, Magdeburg (Entstehung: 1991-1992) |
Orgel | "Kienle" - Resonatorenorgel: 2 Manuale und Pedal, 17 Register; Prospekt: Tischler-Firma Johannes Baier, Magdeburg; 28.01.1996 geweiht durch Rat Steinhoff i.A. des Bischofs; (Organisten: Stefan Nusser, Burg und Kantor Johannes Fischer, Magdeburg) |
Altar | Ambo, Tabernakel, Taufstein, Kreuz und Leuchter: geschaffen vom international geschätzten Bildhauer Paul Brandenburg, Berlin; 21.10.2001 Weihe durch Weihbischof Dr. Feige |
Madonna u. Pieata | Kopie einer Riemenschneider-Madonna aus der Holzschnitzerschule Bruneck in Südtirol |
Lampen | Wolfgang Huss, Glasgestalter - Münster |
Glocken | vier Bronzeglocken - gestiftet vom Bonifatiuswerk; gegossen von der Firma Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher; geweiht als Christus-, Marien-, Josef- u. Nothelfer-Glocken |
Schutzpatron
Josef stammte aus dem Geschlecht König Davids und lebte als Zimmermann in Nazaret in Galiläa. Er war der Verlobte der Gottesmutter Maria. Als Maria schwanger wurde, wollte sich Josef in aller Stille von ihr trennen. Doch im Traum erschien ihm ein Engel der ihn in das Geheimnis der göttlichen Empfängnis Mariens einweihte. Von diesem Tag an lebte das Paar in jungfräulicher Ehe. Auf dem Weg zur von Kaiser Augustus angeordneten Volkszählung gebar Maria in einem Stall nahe Betlehem einen Sohn, dem Josef den Namen Jesus gab. Er floh mit Mutter und Kind vor den Häschern des Herodes nach Ägypten und kehrte erst nach Nazaret zurück, als er von Herodes Tod hörte.
Als Jesus zwölf Jahre alt war, pilgerte die heilige Familie zum Osterfest nach Jerusalem. Diese Begebenheit ist das letzte Mal, dass Josef in der Heiligen Schrift erwähnt wird. Man nimmt an, er sei zwischen der Pilgerreise und Jesu öffentlichem Wirken gestorben. Vorstellbar ist allerdings auch, dass er sich von da an immer im Hintergrund hielt und dass deswegen in den Evangelien nicht näher auf ihn eingegangen wird.
Josef gehört zu den meist verehrten Heiligen überhaupt. Im Orient begann seine Verehrung bereits sehr früh, die erste Erwähnung in einem Heiligenkalender des Abendlandes findet sich für Josef erst um 850. Große Kirchenpersönlichkeiten wie Bernhard von Clairvaux, Theresia von Avila oder Franz von Sales sowie insbesondere die Franziskaner förderten die liturgische und volkstümliche Verehrung des Nährvaters Jesu.
Am Josefi-Tag sind besonders in den Alpenländern verschiedene Bräuche bekannt, darunter das Verteilen der "Josefi-Kücherln", eines Schmalzgebäcks. Warum der heilige Josef genau am 19. März gefeiert wird, ist nicht sicher. Vielleicht, weil dieses Datum nahe am Fest Mariä Verkündigung (25. März) liegt, oder weil bereits im alten Rom der 19. März als Fest der Göttin Minerva, der Schutzpatronin der Handwerker, begangen wurde.